Sonntag, 2. September 2012

Glück gehabt

" Ja bitte!" Ich stieg hinten ein. Nahm neben Lilly platz und hielt ihre Hand.
Im Krankenhaus angekommen wurde sie sofort auf die Intensivstation gebracht, vor der Tür musste ich sie schweren Herzens los lassen. Jetzt heißt es wieder warten und bangen. Ich wollte nicht mehr alleine sein, ich brauchte jetzt jemand an meiner Seite, der mich jetzt wieder aufbaut. Ich rief sofort bei Lillys Oma an und erklärte ihr die Situation. Nach 15 Minuten waren sie da, ich fiel sofort in die Arme von meiner Mutter und meinen Vater, die mich versuchten zu trösten, aber es gelang ihnen nicht.
" Basti alles wir gut, Lilly hat ein starkes kämpfer Herz, glaub mir sie wird es schaffen!", sagte ihre Oma aufbauend zu mir. So vergingen Stunden, bis endlich ein Arzt aus der Tür und auf uns zu kam....

Er reichte jedem von uns die Hand. " Also sie hatte ein verdammtes Glück, dass sie die Polizei so schnell gefunden hat, ein Tag länger und sie wäre tot gewesen. Ihr geht es soweit gut, ihr Arm haben wir nochmal gesäubert und verbunden, ihr Puls ist wieder normal, dennoch ist sie Bewusstlos, wir wissen nicht, wann sie wieder aufwacht!"
" Kann ich zu ihr!", fragte ich sofort den Arzt
" Na klar Herr Wurth, wenn die Eltern nichts dagegen haben!" Lilly´s Mutter nickte und ich war ihr sehr dankbar, dass sie mir den Vortritt lies. Ich folgte dem Arzt durch die Tür. Ich sah Lilly im Bett liegen an zwei Geräten angeschlossen, die dauernt irgendwelche Töne von sich gaben. Ich nahm ihr halbwegs warme Hand wieder in meine. Zärtlich streichelte ich ihre Hand, meine Blicke richtete ich auf sie. Es tat mir so verdammt weh, sie hier so hilfos liegen zu sehen. Wieder einmal kamen mir die Tränen die sich den Weg über meine Wangen hinunter auf die Bettdecke von Lilly bahnten. Ich senkte meine Kopf und legte ihn auf ihren Bauch ab. 20 Minuten verharrte ich so aus, plötzlich spührte ich zwei Hände auf meiner Schultern,  ich drehte mich um und sah, dass Lilly´s Mutter gekommen war. Kurz gab ich Lilly einen Kuss auf die Stirn, dann verließ ich das Zimmer. Ich wollte sie alleine mit ihrer Mutter lassen.
Draußen warteten meine Eltern gespannt auf mich. " Und?", fragte mein Vater gleich
" Was soll ich schon sagen, es zerreißt mir das Herz, sie so sehen zu müssen. Sie liegt da so Hilflos!" und schon wieder kamen mir die Tränen, die ich aber versuchte zu unterdrücken, in dem ich hinauf an die Decke schaute.
"Mama, Papa ich denke ihr könnt fahren, ich werde die Nacht hier bei Lilly verbringen!", sagte ich leise zu ihnen. Sie nickten, nahmen mich noch mal fest in die Arme, dann verließen sie zusammen mit der Oma von Lilly das Krankenhaus. Die Mutter von ihr kam auch wieder raus.
"Basti ich denke du willst die erste Nacht bei ihr bleiben oder?"
"Ja das würde ich sehr gerne, wenn es ihnen nichts ausmacht!"
" Nein es macht mir nichts aus, dann übernehme ich die Nacht morgen!"
" Danke!" Ich ging wieder zu meiner Lilly, stellte mir  einen Stuhl neben ihr Bett setzte mich drauf und nahm wieder ihre Hand in meine. Ich war so müde von den ganzen Strapazen, dass sich mein Kopf ganz selbständig auf ihr Bett legte und ich einschlief.

Ein fester Händedruck ließ mich wach werden. Ich schaute auf und mich trafen zwei wunderschöne blaue Augen. " Hey Schatz du bis ja wach!"
" Ja bin schon länger wach als du!", man merkte, es fiel ihr noch schwer zu reden.
" Überanstrenge dich bitte nicht Schatz!" Diesmal nickte Sie nur, ich gab ihr einen kurzen Kuss auf ihre Lippe, den sie auch erwiderte.
Ich erzählte ihr die ganze Gesichte, dass ich Angst um sie hatte und das es für mich das schlimmste ist, sie hier liegen zu sehen. Immer wieder streichelte sie langsam und zärtlich meine Hand, ein Lächeln huschte mir über meinen Wangen. Endlich habe ich sie wieder meine Lilly.

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