Sonntag, 9. März 2014

Story 2 Ihr letzter Weg :(

https://www.youtube.com/watch?v=kmLkbzw0EsY
( The Rose zum anhören)


In meinem Zimmer, roch es immer noch nach ihr, obwohl sie schon seit Wochen nicht mehr hier gewesen war. Ich legte mich in meine Bett. War erschöpft von den ganzen letzten Stunden, von den ganzen langen Tagen, an denen ich an ihrem Bett gesäßen hatte und kaum geschlafen hatte. Doch jetzt war nicht an schlafen zu denken. Immer wenn ich meine Augen schloss und in ein Halbschlaf versank, sah ich sie vor mir. Spührte ihre Lippen auf meinen. Ihrer Berührungen auf meiner Haut. Jedes mal wachte ich auf schaut um mich, doch sie war nicht hier. Wieder dieses Trauer in mir, die sich mit Wut auf die Ärzten mischte.


Bastis Sicht-
Die Tage zogen nur so an mir vorbei. Die Trauer und der Schmerz hatte mein Herz erobert. Meine Freunde versuchten mich abzulenken, waren jeden Tag bei mir. Auch Emily war oft da. Wir weinten dann oft Stunden gemeinsam. Teilten unsere schönsten Momente miteinander, die wir mit Nele hatten.
Heute stand mir der schwester Schritt bevor, seitdem ich Nele verloren hatte. Heute sollte hier in Wipperfürth die Beerdigung statt finden. Ihre Eltern hatten lange überlegt, wo ihre Tochter ihre letzte Ruhe finden sollte. Ich hatte sie entscheiden lassen, hielt mich aus allem heraus, auch wenn es mir schwer fiel. Schließlich kamen sie dann doch zum Entschluss, sie hier zu begraben. Sie meinten hier war ihre Heimat, hier war ihr Leben und hier soll sie auch ihre letzte Ruhe finden.
Halb zwei und meine Nerven waren schon am Ende. Zitternd stand ich in unsere Küche und wartet darauf, dass auch der Rest von meiner Familie endlich mal fertig wurde. Ich schaute aus dem Fenster, ließ meinen Gedanken freien lauf. Ließ es zu, dass die Tränen überliefen und nasse Flecken auf meinem schwarzen Anzug machten. Es war mir egal.
Um halb 3 kamen wir an der Kirche an. Dort standen schon ihre Eltern, ihre kleine Schwester, die nicht begreifen konnte, dass ihre große Schwester nie mehr kommen wird und Emily. Gemeinsam betraten wir die Kirche. Alle war sie kommen. Klassenkameraden, Samira, Rick einfach alle, die ihr sehr nahe standen. Selbst ihre alten Freunde von damals, die sie in Stuttgard zurück gelassen hatte, waren gekommen um sie auf ihren letzen Weg zu begleiten.
Wir fanden uns in der ersten Bank ein. Auf dem Altar, stand ein Bild von ihr. Ein Bild wie sie wahr. Jetzt fühlte ich mich ihr wieder nah. So nah, als würde sie gerade neben mir sitzen und meine Hand halten, die gerade total kalt und am zittern war. Ich senkte mein Kopf, bekam fast nichts mit von der Kirche. Ich wachte erst wieder aus meiner Schockstarre auf, als meine Mutter mich am Ärmel zog und meinte, dass es zum Friedhof ginge.
Vor der Leichenhalle stand ihre Urne. Daneben wieder das selbe wunderschöne Bild, wie in  der Kirche. Es war zu viel für mich. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten als ich vor ihr stand und mir wurde bewusst, dass es das letzte mal sein wird, dass ich mich ihr so nahe fühlte. Ich spührte zwei Hände die mich leicht zu Seite schoben, es war Emily. Sie führte mich auf die Seite neben Neles Eltern. Meine Eltern, hatten sich etwas abseits gestellt, während ich bei den Liebsten von ihr stande. Ich hatte mir fest vorgenommen, eine Rede zu halten und ein letztes mal sie auf ihrem Weg mit meiner Stimme zu begleiten. Doch je  näher das ganze kam um so schlechter und um so zittriger wurde ich.
Ihre Schulkameraden hielten eine Reden. Die genau so Nele dar stellte, wie sie war. Immer ein offenes Ohr für jeden.
Auch ihre Studienkollegen ließen es sich nicht nehmen eine kleine Rede zu halten und uns ihr Beileid aus zu sprechen. Dann war meine Zeit gekommen. Meine Zeit mich von ihre zu verabschieden. Lange hatte ich an dieser Rede gefeilt. Mich bemüht die richtigen Worte zu finden. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, mich daran zu setzen und  mich an sie zu erinnern. Es schmerzte viel zu sehr, aber ich hab es geschafft. Zwar nicht ganz alleine, aber immer hin.
Zitternd trat  ich an das Mikro schaute mich um und schluckte. Versuchte meine Stimme zu normalisieren und nicht gleich zu weinen.
" Es fällt mir jetzt ziemlich schwer die richtigen Worte zu finden, geschweigedenn etwas zu sagen. Aber ich fühl mich einfach als ihre Freund dazu verpflichtet. Wie jeder hier weiß, waren wir ein Paar. Ein glückliches Paar, dass noch viel gemeinsam erleben wollte. Doch das Schicksal meinte es anderes mit uns. Es war für sie als auch für mich ein Schock, als wir erfahren mussten, dass sie unheilbar Krank war. Die letzten Tage verbrachte ich nur noch an ihrer Seite, bis zum Schluss. Bis sie einfach ihre Augen schloss und mich hier zurück lässt. Ich hab sie so sehr geliebt!" Meine Stimme zitterte, wieder musste ich schlucken um die Stimme nicht zu verlieren. Tränen die schon langsam über meine Wangen liefen, aber ich fing mich noch mal kurz. " Nele ich wollte dir einfach noch mal sagen, wie sehr ich die Liebe. Ich werde dich immer Lieben. Lebwohl mein Schatz!", langsam ging ich wieder von dem Mikro weg und stellte mich neben Emily, die ihren einen Arm um mich legte, damit ich ja nicht fiel. Ich fühlte mich wacklig auf den Beinen und drohte jeden moment um zufallen, so kam es mir aufjedenfall vor. Deshalb war ich froh, dass Emily mich fest hielt.
Die Urne wurde von Emily ans Grab getragen. Dort nahm ich noch mal all meinen Mut zusammen und sang. Sang nur für sie. Ich nahm in diesem Moment die Leute die um mich herum standen nicht mehr wahr. Meine Gitarre ertönte und meine Stimmte setzte ein, ziemlich wacklig aber egal dachte ich mir.

  Some say love, it is a river
That drowns the tender reed
Some say love, it is a razor
That leaves your soul to bleed

Some say love, it is a hunger
An endless aching need
I say love, it is a flower
And you, its only seed

It's the heart afraid of breaking
That never learns to dance
It's the dream afraid of waking
That never takes the chance

It's the one who won't be taking
Who cannot seem to give
And the soul, afraid of dyin'
That never learns to live

When the night has been too lonely
And the road has been too long
And you think that love is only
For the lucky and the strong

Just remember in the winter
Far beneath the bitter snows
Lies the seed that with the sun's love
In the spring becomes the rose.

Danach brach die Welt für mich zusammen. Ich brach in Tränen aus. War einem Zusammenbruch ziemlich nahe. Wünschte mir sie wäre noch hier. Würde mich jetzt in ihre Arme nehmen und mir sagen, dass alles gut werden würde. Aber es wird nie mehr so sein. Nie mehr. Ich hatte sie verloren, für immer. Wie sollte das Leben ohne sie nur weiter gehn? Wie? Ich wusste es nicht. Jemand packte mich an der Schulter und zog mich rum. Meine Mutter nahm mich ganz fest in ihre Arme und tröstet mich.  Man sagt immer die Zeit heilt alle Wunden, doch heilt sie auch die Wunden, die entstehen, wenn ein Mensch geht?? Ich fühle mich so Leer. Mein Herz schmerzt und Erinnerungen an sie bringen mich fast um. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, legte ich meine Blume nieder. Blieb noch kurz ganz alleine vor ihrem Grab stehen und nahm abschied von ihr.
" Ich werd dich immer Lieben!", sagte ich noch ein letzte Mal. Dann folgte ich den anderen hinaus. 


Montag, 3. März 2014

Story 2 Wenn die Kraft nach lässt :(

Nichts war zuhören außer unser Atem und das Piepsen der Geräte.
Gegen Abend kamen ihre Eltern wieder, im Schleptau ein Mädchen, dass nicht Älter zu scheinen schien wie Nele. Sie wurde kreide bleich, als sie Nele so sah. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, sodass ich ich irgendwie aufsprang und sie fest hielt. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Tränen liefen über. Ich begleitet sie zu meinem Stuhl und ließ sie drauf sitzen. Still schweigend standen wir um Nele herum. Jeder ging seinen Gedanken nach

Basti´s Sicht:

Ich war gar nicht richtig bei der Sache, alles spielte sich in Zeitlupe neben mir ab. Ihr Vater der hecktisch an der Glocke für die Schwester drückte. Ihre Mutter die mit Tränen in den Augen neben mir stand. Das Mädchen das zitternt auf meinem Stuhl saß und ich, der nicht fähig war irgendetwas zu tun, als die Geräte richtig laut schrillten. Schwestern Ärzte rannten ins Zimmer schoben uns unsaft zur Seite. Schnell wurde sie aus dem Zimmer geschoben. Mein Blick ging ihr nach. Erst jetzt wurde mir bewusst, was passiert war. War kaum noch in der Lage zu stehen. Tränen die überliefen. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Sie darf nicht sterben. Sie darf nicht sterben, ging es mir immer und immer wieder durch  meinen Kopf. Minuten vergingen, die sich wie Stunden anfühlten. Stunden, die sich wie Tage anfühlten. Ich ging hinaus auf den Gang lief auf und ab. Hinter einer diesen Türen, kämpften gerade zwei Ärzte um das Leben von Nele. Plötzlich ging eine Türe auf und ein Arzt zog seine Kappe und den Mundschutz ab. Er kam sofort auf mich zu. Erwartungsvoll und immer noch in der Hoffnung, dass sie es überlebt hatt, stand ich ihm gegenüber. Ich konnte in diesem Moment sein Blick nicht deuten. " Gehn wir in ihr Zimmer wo ihre Familie wartet. Ich muss mit euch allen reden!" Stumm ging ich dem Arzt hinterher. Ihre Mutter lag längst in den Armen ihres Mannes. Das Mädchen saß heulend auf dem Stuhl.
" Herr und Frau Winter, Herr Wurth. Ich muss ihnen leider mit teilen, dass wir ihre Leben nicht retten konnten. Sie haben gewusst, dass es irgendwann so kommen würde. Es tut mir Leid!"
Trauer und Wut mischten sich in mir. " Was reden sie da, Sie haben einfach aufgeben. Aufgeben, die Krankheit zubesiegen. Ihnen ist es doch egal ob sie sterben wird!"
" Herr Wurth beruhigen sie sich. Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Sie haben gewusst, dass es gegen diese seltene Krankheit keine Medikamente gibt. Das es bei ihr schon sehr weit vortgeschritten war. Wenn sie es überlebt hätte, dann wär sie nie mehr die Selbe gewesen. Sie wäre ein Pflegefall gewesen. Es war das Beste für sie. Glauben sie mir das!"
Mit erhobene Faust ging ich auf den Arzt zu. Doch noch bevor ich ihn erreichen konnte, backten zwei zierliche, zitternte Hände meine Hand und zogen mich zurück. Es war das Mädchen, dass sich halbwegs wieder gefasst hatte.
" Sebastian, ich glaube es ist für jeden hier nicht leicht. Auch nicht für die Ärzte.  Sie versuchen hier jedes Leben zu retten, aber ab und zu geht es einfach nicht. Nele war ein besonderes Mädchen. Ein Mädchen, dass laut der Erzählung ihrer Eltern sehr glücklich mit dir war. Sie findet jetzt Ihrer Ruhe. Ist keine Schmerzen mehr ausgesetzt. Sie ist erlöst. Es bringt nichts, die Schuld an den Ärzten zu suchen!"
Sie hatte recht mit allem was sie sagte. Tränen liefen über. Ich ließ mich in ihre Arme fallen so weinten wir beide.
" Ein Wunsch hab ich aber noch. Ich würde sie gerne noch einmal sehen. Ihr Gesicht sehen. Ihr einmal noch nahe sein!" gab ich leise von mir.
" Das dürfen sie Herr Wurth. Komm sie mit!"
Wir liefen den weißen Gang entlang und in den Operationsaal. Dort lag sie wieder in ihrem Bett, als wäre nichts passiert. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Die Augen geschlossen. Ihre Hände auf der Decke gefalltet.
Ich ging auf sie zu. Blickte in ihre leeres Gesicht. Nahm ihre noch halbwegs warme Hand in meine, streichelte zärtlich darüber. Strich über ihr Gesicht und durch ihre Haare. Legte kurz meine Lippen auf ihre Wange. Ließ meinen Tränen freien lauf. Sie tropften auf ihr Gesicht.
" Warum musstest du gehn. Warum?? Ich werde nie aufhören dich zu lieben. Nie, hörst du!" Ich nahm nicht wahr, dass ihre Eltern ebenfalls den Raum betraten. Sie stellten sich hinter mich. Ihr Vater legte trösten seine Hand auf meine Schulter. Draufhin drehte ich mich zu ihnen um. Schaut in ihre Gesichter. Sie waren genau so mitgenommen wie ich. Ich hielt es nicht länger hier aus. Ich musste raus. Raus an die Luft. Draußen auf dem Gang saß wieder das Mädchen. Sie kam auf mich zu und nahm mich wieder in ihre Arme. Ich ließ es zu. Ließ mich von ihr Trösten. Irgendwann löste ich mich aus ihrer Umarmung und ging ohne eine Wort zu sagen. Nach draußen. Ließ mich dort auf einer Bank nieder. Ich hatte alles verloren. Alles was mir so wichtig war.  Wie soll ich bloß ohne sie weiter leben. Wie?? Alle dies Fragen quälten mich. Ließen mich nicht mehr klar denken. Jemand ließ sie neben mir nieder.
" Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Emily!", sagte nun das Mädchen zu mir, sie versuchte mich ab zu lenken.
" Hallo Emily!", brachte ich leise zwischen meinen Zähnen hervor.
" Sie war alles für mich. Alles!", gab ich leise von mir.
" Ich weiß Sebastian, ich weiß!"
Wieder Tränen die überliefen und auf mein T-shirt tropften. Erinnerungen die hoch kamen.  Bilder die sich vor meinen Augen abspielten.
Ihre Eltern brachte mich am späten Nachmittag nach hause: Dort wussten meine Eltern schon bescheid. Alle nahme sie mich in ihre Arme. Sprachen mir tröstente Wort zu, aber ich war gefangen in meiner Trauer.
In meinem Zimmer, roch es immer noch nach ihr, obwohl sie schon seit Wochen nicht mehr hier gewesen war. Ich legte mich in meine Bett. War erschöpft von den ganzen letzten Stunden, von den ganzen langen Tagen, an denen ich an ihrem Bett gesäßen hatte und kaum geschlafen hatte. Doch jetzt war nicht an schlafen zu denken. Immer wenn ich meine Augen schloss und ihn ein Halbschlaf versank, sah ich sie vor mir. Spührte ihre Lippen auf meinen. Ihrer Berührungen auf meiner Haut. Jedes mal wachte ich auf schaut um mich, doch sie war nicht hier. Wieder dieses Trauer in mir, die sich mit Wut auf die Ärzten mischte.