Dienstag, 4. September 2012

Die Verurteilung

Die Ärzte rieten mir im Krankenhaus ein Psycholog auf zusuchen, der mit mir mein Erlebnis verbeiten sollte, doch ich brachte es einfach noch nicht übers Herz über mein schlimmes Ereignis zu reden, ich konnte ja selbst noch nicht mal mit Basti darüber reden, obwohl er mein Freund war.
Der Tag ging viel zu schnell rum. Zusammen mit Basti lag ich jetzt in  meinem Bett. Er schlief schon seelen ruhig neben mir, während ich einfach nicht einschlafen konnte, übermorgen wird schon der Termin für die Gerichtsverhandlung sein und ich würde nocheinmal Max sehen.
Irgendwann in der Nacht schlief ich dann doch endlich ein.

Am nächsten Morgen  wurde ich sanft durch einen Kuss geweckt. Ich blickte in die schönsten Augen der Welt. " Morgen mein Schatz!", sagte Basti leis zu mir.
" Morgen!", brachte ich eben so leise hervor.
"Wie gehts dir heute?"
" Wie soll es  mir schon gehn, nicht gut!"
"Vielleicht sollten wir dem Rat der Ärzte doch folgen und ein Psychologe aufsuchen!"
" Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist Basti!"
"Komm lass es uns wenigstens versuche, irgenwie musst du doch die schlimmen Ereignisse verarbeiten!"
Wie immer hatte er mal wieder recht, irgendwann muss ich mit jemanden darüber reden. Ich stimmte zu, schnell machten wir uns fertig und schon ging die reise auch los. Basti hatte schon im Internet nach möglichen Psychologen in der Umgebung geschaut. Einer war sogar  gar nicht weit von uns entfernt.
Vor einem großen Haus blieben wir stehen. Ich musterte das Haus genau.
"Na komm!", sagte Basti zu mir und nahm mein Hand und zog mich mit sich.
Drinnen war eine Frau die uns ebenfalls an sah. Basti erzählte ihr meine Geschichte und fragte auch gleich ob sie mich irgendwan die Tage bei sich unterbringen könnte. Sie stimmte zu, ich hätte auch sofort dort bleiben können und meine erste Stunde machen können, aber ich wollte nicht, ich wollte jetzt erstmal den Prozess hinter mich bringen, der morgen sein würde.

Der nächste Tag begang für uns sehr früh. Das ganze Haus war schon wach und wartete nur noch auf mich. Ich zitterte am ganzen Körper, wenn ich nur schon daran dachte, dass ich Max dann gegenüber tretten muss. Mein Kleider, die ich mir gestern abend schon rausgesucht hatte zog ich mir an, dann ging ich in die Küche wo schon Basti, Papa, Kai und Papas Freundin versammelt saßen. Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Basti erhob sich und kam auf mich zu, nahm mich ganz fest in seine Arme. Eine Tränen bahnte sich den Weg über meine Wagen hinuter auf sein T-shirt. Zärtlich strich er mir jede weiter Tränen weg. " Lilly wir schaffen das, ich bin bei dir und halte die ganze Zeit deine Hand, wenn es sein muss!" Ich nickte. Schnell gab er mir ein Kuss, dann stetzten wir uns beide wieder an den Tisch um zu frühstücken, doch so wirklich brachte ich nichts hinunter. Mir war es tot schlecht. Als alle soweit fertig waren, ging die Fahrt zur Oma los, dort mussten wir noch Mama und Oma abholen.
Mein Papa parkte vor dem Gericht, wir stiegen aus und sofort war auch Basti wieder an meiner Seite, er nahm  meine Hand so gingen wir in den Gerichtssaal. Neben an der Seite saß bereits Max, der mich mit einem bösen Blick anschaute. Wieder fing ich an am ganzen Körper zu zittern. Tränen kullerten meine Wangen hinuter. In diesem Moment kam einfach alles wieder hoch.
Als aller erstes wurde ich verhört, ich musst mich vor den Richter auf einen Stuhl setzten. Ich begang die Geschichte unter tränen zu erzählen. Alles was ich erlebt hatte in dieser Zeit bahnte sich den Weg nach draußen. Niemand unterbrach mich sondern alle hörten mir zu. Obwohl ich endlich bereit dazu war zu reden, zitterte mein Körper und meine Stimme immer noch.  Ein paar Fragen wurden mir noch gestellt, dann durfte ich endlich wieder in die Arme von Basti zurück, der mich dann wieder fest an sich drückte. Mama, Oma, Papa ja sogar Kai wurden verhört. Mama erzählte davon, wie sie Max kenngelernt hatte und das er es war, der uns unbedingt kenne lernen wollte. Niemals hätte sie von ihm gedacht, dass er sowas machen würde. Oma konnte leider nicht viel dazu sagen, sie hatte zwar Max kennen gelernt und er ging auch oft bei ihr aus und ein, doch sie kannte ihn halt doch noch nicht richtig. Kai konnte eigendlich überhaupt nichts dazu sagen, er sagte nur, dass er Max nie so richtig nett fande.
Max wurde natürlich auch angehört, er  brachte natürlich wieder hervor, dass ich doch selber an allem schuld war. Der Richter wollte drauf hin wissen, warum ich den an allem Schuld war. Max erzählte wie auch schon mir, dass sich Tim nach meiner Trennung von ihm aufgehängt hatte. Das ließ mich natürlich nicht kalt und schon wieder musste ich weinen. Basti gab mir dein Taschentuch, mit dem ich meine Tränen wieder trocknete.
Nach knapp einer Stunde stand die Entscheidung fest. Max würde für 6 Jahre in den Knast kommen. Er war nicht glücklich darüber, aber ich freute mich um so mehr.
Als der Beamte Max mit Handschellen abfrührte, schaute er noch mal böse zu  mir und warf mir sämtliche Schimpfwörter an den Kopf, aber ich versuchte es zu ignorieren.
Mit Basti an meiner Seite, hatte ich schon mal das schlimmste überstanden, jetzt muss ich nur noch die Ereignisse verarbeiten und schon würde es mir wieder besser gehn.
" So ich würd sagen, sobald wir zuhause sind führ ich dich mal schön  zum Essen aus mein Schatz!"
Basti  nahm mich ganz in seine Arme, drehte mich so, dass ich ihn ansehen musste, dann kam er mir näher und näher und schon lagen seine verführerischen Lippen auf meinen.

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