Dienstag, 31. Juli 2012

Kalt

Mein Handy ließ mich aufschrecken, ich dachte zu erst, es wäre schon wieder Papa, aber es war Basti.
" Hey Süße, bist du gut nach hause gekommen?"
" Ja bin ich, wäre ich doch nur bei dir geblieben!"
" Was ist los, du hörst dich so traurig an!"
" Ich komme nach Hause voller vorfreude, was musste ich dann erfahren, dass mein Papa eine Neue hat und breits schon ausgezogen ist!"
" Was? Ich wäre jetzt so gern bei dir. Ich vermiss dich!"
" Ich vermiss dich auch! Ich  liebe dich!"
" Ich dich auch Lilly. Du ich muss Schluss machen. Die nächste Probe steht an!"
" Ok, viel Spaß und ich wünsche dir ganz viel Glückt. Du Schaffst das!""

Inzwischen waren schon drei Tage vergangen und ich hatte nichts mehr von meinem Vater gehört. Mit Basti telefonierte ich so oft es ging, mein Herz sehnte sich richtig nach ihm. Meiner Mutter ging es immer noch nicht besser, sie schloss sich aus unserem Leben aus. Ich kümmerte mich um den Haushalt und um meinen kleinen Bruder Kai.
Am späten Nachmittag klingelte es an der Haustüre, ich öffnete  und wer stand vor mir, mein Vater.
"Hey ihr zwei wie gehts euch?" Kai rannte sofort auf ihn zu, während ich  einfach an der Stelle stehen blieb. " Kai geh bitte mal nach oben ich muss mal mit Papa sprechen!", er nickte und verließ den Flur.
" Du fragst uns nicht ernsthaft wie es uns geht oder? Ich kann dir genau sagen wie es uns geht: Mama ist fix und fertig, sie liegt nur noch im Bett und traut sich kaum noch auf die Straße. Ich schmeiße den Haushalt und kümmere mich um Kai. Weißt du eigendlich wie es mir dabei geht?"
" Das weiß ich, ich werde mit Mama reden und ihr sagen, dass es so nicht weiter geht!"
" Nein du wirst gar nichts, sie will dich nie mehr wieder sehn. Seh zu das du wieder gehst und uns endgültig vergisst!"
" Lilly das kannst du doch nicht von mir verlangen, ich lieb euch doch. Ich bin dein Vater!"
"  Du warst mal mein Vater!"
" Lilly sei doch nicht so kalt. Ich weiß das es dir weh tut, was du sagst, doch du verbirgst deine Gefühle!"
" Du kennst mich gar nicht. Du hast dich ein scheißdreck um mich geschert. Seitdem ich auf der Welt bin, hat sich Mama immer um mich gekümmert. Du warst ja immer in deiner ach so tollen Kanzlei. Selbst wie Kai auf der Welt war, konnntest du noch nicht mal Zuhause bleiben. Immer war dir die Arbeit wichtiger als die Familie. Außgerechnet jetzt sagst du mir das du mich liebst. Nachall dem was du uns angetan hast?"
" Lilly hör mir doch zu und lass es mich dir erklären!"
" Ich will dir aber nicht zuhören, was willst du eigendlich hier?"
" Ich will nur meine restlichen Sachen hollen, die noch im Wohnzimmer stehen!"
" Holl sie und verschwinde wieder!"
Wortlos ging er an mir vorbei ins Wohnzimmer. Er nahm den Koffer wo dort stand in die Hand und ging dann nach draußen. Einmal drehte er sich noch um. Ich sah Tränen in seinen Augen, aber er hatte es nicht anders verdient. Er hatte Mama, Kai und mich viel zu sehr verletzt.
Für mich gab es kein Vater mehr. 

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