Montag, 3. März 2014

Story 2 Wenn die Kraft nach lässt :(

Nichts war zuhören außer unser Atem und das Piepsen der Geräte.
Gegen Abend kamen ihre Eltern wieder, im Schleptau ein Mädchen, dass nicht Älter zu scheinen schien wie Nele. Sie wurde kreide bleich, als sie Nele so sah. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, sodass ich ich irgendwie aufsprang und sie fest hielt. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Tränen liefen über. Ich begleitet sie zu meinem Stuhl und ließ sie drauf sitzen. Still schweigend standen wir um Nele herum. Jeder ging seinen Gedanken nach

Basti´s Sicht:

Ich war gar nicht richtig bei der Sache, alles spielte sich in Zeitlupe neben mir ab. Ihr Vater der hecktisch an der Glocke für die Schwester drückte. Ihre Mutter die mit Tränen in den Augen neben mir stand. Das Mädchen das zitternt auf meinem Stuhl saß und ich, der nicht fähig war irgendetwas zu tun, als die Geräte richtig laut schrillten. Schwestern Ärzte rannten ins Zimmer schoben uns unsaft zur Seite. Schnell wurde sie aus dem Zimmer geschoben. Mein Blick ging ihr nach. Erst jetzt wurde mir bewusst, was passiert war. War kaum noch in der Lage zu stehen. Tränen die überliefen. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Sie darf nicht sterben. Sie darf nicht sterben, ging es mir immer und immer wieder durch  meinen Kopf. Minuten vergingen, die sich wie Stunden anfühlten. Stunden, die sich wie Tage anfühlten. Ich ging hinaus auf den Gang lief auf und ab. Hinter einer diesen Türen, kämpften gerade zwei Ärzte um das Leben von Nele. Plötzlich ging eine Türe auf und ein Arzt zog seine Kappe und den Mundschutz ab. Er kam sofort auf mich zu. Erwartungsvoll und immer noch in der Hoffnung, dass sie es überlebt hatt, stand ich ihm gegenüber. Ich konnte in diesem Moment sein Blick nicht deuten. " Gehn wir in ihr Zimmer wo ihre Familie wartet. Ich muss mit euch allen reden!" Stumm ging ich dem Arzt hinterher. Ihre Mutter lag längst in den Armen ihres Mannes. Das Mädchen saß heulend auf dem Stuhl.
" Herr und Frau Winter, Herr Wurth. Ich muss ihnen leider mit teilen, dass wir ihre Leben nicht retten konnten. Sie haben gewusst, dass es irgendwann so kommen würde. Es tut mir Leid!"
Trauer und Wut mischten sich in mir. " Was reden sie da, Sie haben einfach aufgeben. Aufgeben, die Krankheit zubesiegen. Ihnen ist es doch egal ob sie sterben wird!"
" Herr Wurth beruhigen sie sich. Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand. Sie haben gewusst, dass es gegen diese seltene Krankheit keine Medikamente gibt. Das es bei ihr schon sehr weit vortgeschritten war. Wenn sie es überlebt hätte, dann wär sie nie mehr die Selbe gewesen. Sie wäre ein Pflegefall gewesen. Es war das Beste für sie. Glauben sie mir das!"
Mit erhobene Faust ging ich auf den Arzt zu. Doch noch bevor ich ihn erreichen konnte, backten zwei zierliche, zitternte Hände meine Hand und zogen mich zurück. Es war das Mädchen, dass sich halbwegs wieder gefasst hatte.
" Sebastian, ich glaube es ist für jeden hier nicht leicht. Auch nicht für die Ärzte.  Sie versuchen hier jedes Leben zu retten, aber ab und zu geht es einfach nicht. Nele war ein besonderes Mädchen. Ein Mädchen, dass laut der Erzählung ihrer Eltern sehr glücklich mit dir war. Sie findet jetzt Ihrer Ruhe. Ist keine Schmerzen mehr ausgesetzt. Sie ist erlöst. Es bringt nichts, die Schuld an den Ärzten zu suchen!"
Sie hatte recht mit allem was sie sagte. Tränen liefen über. Ich ließ mich in ihre Arme fallen so weinten wir beide.
" Ein Wunsch hab ich aber noch. Ich würde sie gerne noch einmal sehen. Ihr Gesicht sehen. Ihr einmal noch nahe sein!" gab ich leise von mir.
" Das dürfen sie Herr Wurth. Komm sie mit!"
Wir liefen den weißen Gang entlang und in den Operationsaal. Dort lag sie wieder in ihrem Bett, als wäre nichts passiert. Sie sah aus, als würde sie schlafen. Die Augen geschlossen. Ihre Hände auf der Decke gefalltet.
Ich ging auf sie zu. Blickte in ihre leeres Gesicht. Nahm ihre noch halbwegs warme Hand in meine, streichelte zärtlich darüber. Strich über ihr Gesicht und durch ihre Haare. Legte kurz meine Lippen auf ihre Wange. Ließ meinen Tränen freien lauf. Sie tropften auf ihr Gesicht.
" Warum musstest du gehn. Warum?? Ich werde nie aufhören dich zu lieben. Nie, hörst du!" Ich nahm nicht wahr, dass ihre Eltern ebenfalls den Raum betraten. Sie stellten sich hinter mich. Ihr Vater legte trösten seine Hand auf meine Schulter. Draufhin drehte ich mich zu ihnen um. Schaut in ihre Gesichter. Sie waren genau so mitgenommen wie ich. Ich hielt es nicht länger hier aus. Ich musste raus. Raus an die Luft. Draußen auf dem Gang saß wieder das Mädchen. Sie kam auf mich zu und nahm mich wieder in ihre Arme. Ich ließ es zu. Ließ mich von ihr Trösten. Irgendwann löste ich mich aus ihrer Umarmung und ging ohne eine Wort zu sagen. Nach draußen. Ließ mich dort auf einer Bank nieder. Ich hatte alles verloren. Alles was mir so wichtig war.  Wie soll ich bloß ohne sie weiter leben. Wie?? Alle dies Fragen quälten mich. Ließen mich nicht mehr klar denken. Jemand ließ sie neben mir nieder.
" Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Emily!", sagte nun das Mädchen zu mir, sie versuchte mich ab zu lenken.
" Hallo Emily!", brachte ich leise zwischen meinen Zähnen hervor.
" Sie war alles für mich. Alles!", gab ich leise von mir.
" Ich weiß Sebastian, ich weiß!"
Wieder Tränen die überliefen und auf mein T-shirt tropften. Erinnerungen die hoch kamen.  Bilder die sich vor meinen Augen abspielten.
Ihre Eltern brachte mich am späten Nachmittag nach hause: Dort wussten meine Eltern schon bescheid. Alle nahme sie mich in ihre Arme. Sprachen mir tröstente Wort zu, aber ich war gefangen in meiner Trauer.
In meinem Zimmer, roch es immer noch nach ihr, obwohl sie schon seit Wochen nicht mehr hier gewesen war. Ich legte mich in meine Bett. War erschöpft von den ganzen letzten Stunden, von den ganzen langen Tagen, an denen ich an ihrem Bett gesäßen hatte und kaum geschlafen hatte. Doch jetzt war nicht an schlafen zu denken. Immer wenn ich meine Augen schloss und ihn ein Halbschlaf versank, sah ich sie vor mir. Spührte ihre Lippen auf meinen. Ihrer Berührungen auf meiner Haut. Jedes mal wachte ich auf schaut um mich, doch sie war nicht hier. Wieder dieses Trauer in mir, die sich mit Wut auf die Ärzten mischte.


4 Kommentare:

  1. :O
    Oh nein :(

    Auch wenn es traurig ist, schöner Teil :)

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  2. bin auch mal wieder hier...
    ...hab alle teile nachgeholt...
    ...man, ganz schön dramatisch ....
    ....aber ganz toll und gefühlvoll geschrieben !!!
    SUPER !!!

    der Ü40...

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  3. Oh Gott, da kamen mir glatt die Tränen !

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  4. Ich danke euch, für die netten Kommis ;D

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